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Fremdenlegion hat Wurzeln in der Region Hohenlohe

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SÜDWEST PRESSE

JENS SITAREK | 15.08.2015 

Da, wo früher noch mehr Platz für die Abteilung Falknerei, Fischerei und Jagd war, haben sie im Schloss Schillingsfürst jetzt Platz geschaffen für ein Museum der französischen Fremdenlegion. Es ist das erste und bisher einzige in Deutschland.

Foto: Schloss/Jens Sitarek

Immer der Flagge nach: Das Schloss Schillingsfürst beheimatet ein Museum der Legion.

 

Am 13. Juni dieses Jahres wurde es eröffnet, mit dabei war auch Jean Maurin, der Oberkommandierende aus Aubagne bei Marseille. Das will schon was heißen.

Findet auch Werner Beyerle (56), der einen durchs Museum geleitet. Sonst macht der Schlossverwalter nur noch Führungen, "wenn Not am Mann ist". Pro Jahr kommen rund 20 000 Besucher ins Schloss, die Saison geht von April bis Oktober. Das Schloss hat viel mehr zu bieten als die Fremdenlegion. Das Wort Museum trifft es in diesem Fall allerdings nicht ganz, handelt es sich doch lediglich um einen Raum, der für deren Zwecke bestimmt ist. In dessen Mitte thront ein Kronleuchter. Draußen über der Tür hängt die französische Nationalflagge, drinnen gibt es einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Truppe. Zu sehen sind auch Fotos, jede Menge Abzeichen, Medaillen, Flaggen und Fahnen, Waffen seit 1871, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände - alles Erinnerungsstücke von aktiven und ehemaligen Fremdenlegionären. Darunter solch illustre Dinge wie ein Zigarettenetui von 1923 und ein Häufchen Erde aus Mexiko von der legendären Schlacht um Camerone 1863. Demnächst soll es spezielle Führungen geben.

Die Idee mit dem Museum stamme zwar "von einem Kameraden", wie Heinrich Back betont. Aber der 75-Jährige war es schließlich, der selbige in die Tat umsetzte. Back diente von 1960 bis 1965 in der Fremdenlegion und lebt heute in der Nähe von Mannheim. Seit 1965 arbeitet er am Standort Paris, darf sich Chef der ehemaligen Fremdenlegionäre aus Deutschland, Österreich und Luxemburg nennen. Alle vier Wochen schaut Back in Schillingsfürst nach dem Rechten.

Dort zeugt eine Erinnerungstafel von der Verbindung der Truppe zu Hohenlohe. Das Gebäude, das heute als Schlosscafé dient, war früher Kaserne. Die Vorgeschichte der Legion, die 1831 gegründet wurde, führt ins Jahr 1792 zurück. Die Fürsten Karl Albrecht I. von Hohenlohe-Schillingsfürst und Ludwig Leopold von Hohenlohe-Bartenstein gewährten Emigranten Asyl, die vor der Französischen Revolution geflohen waren. Sie stellten zwei Regimenter auf: ein Jäger-Regiment mit 300 Mann in Bartenstein und ein Infanterie-Regiment mit 600 Mann in Schillingsfürst. 1794 wurden sie zum Regiment Hohenlohe zusammengelegt. Es kämpfte auf Seiten der französischen Bourbonen und des russischen Zaren. Als Ludwig XVIII. nach Napoleons Sturz wieder zum Monarchen aufstieg, machte er den ehemaligen Bartensteiner Fürsten Ludwig Aloys, Sohn Karl Albrechts I., zum französischen Inspekteur der Infanterie. Und Ludwig Aloys durfte die Legion Hohenlohe aufstellen. 1829, zwei Jahre vor Gründung der Fremdenlegion, starb er.

Dass die Wiege, die Wurzeln, der Ursprung oder der Kern der französischen Fremdenlegion in Hohenlohe liegen, wie es oft heißt, hält Claus Reimann (69) für eine "Wandersage". Zusammen mit seiner Frau Annemarie (68), die Kunsthistorikerin ist, kam der frühere Oberstleutnant 2003 nach Bartenstein. Erst erforschten sie die Geschichte ihres Wohnhauses, dann die des Ortes - und irgendwann stolperten sie zwangsläufig auch über das Thema Fremdenlegion. Kein Wunder, bei mehr als 4000 Stunden, die sie in Archiven verbrachten.

"Im Laufe der Jahre hat sich das immer mehr ausgeweitet", so sagt es Annemarie Reimann. "Aus den Dokumenten lässt sich nicht erkennen, was andere gerne erkennen wollen", fügt ihr Mann hinzu, und: "Es sind Elemente des Regiments Hohenlohe eingeflossen, aber es gab auch andere Truppen. Viele Hohenloher können am Ende nicht übriggeblieben sein, die haben sich in den Schlachten total aufgerieben." Für Claus Reimann gibt es "einen Bruch" zwischen dem Tod von Ludwig Aloys und dem Einfluss der Hohenloher Reste in der Legion. Zudem dürfte das Alter ihnen wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht haben: Die, die von Anfang an dabei waren, müssten 1831 schon um die 60 gewesen sein.

Der Aufbau der Legion wurde schließlich mit einem königlichen Dekret besiegelt. Wer nicht Franzose werden wollte, musste nach Deutschland zurückkehren - oder in die Fremdenlegion eintreten. Aber das blieb wohl eher die Ausnahme als die Regel.


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aa
 

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